Humanity: Die Handfläche als Beweis fürs Menschsein im Netz
Das Humanity Protocol arbeitet daran, durch einen Scan der Handfläche einen „Proof of Humanity“ zu schaffen. Dieser, als Token in einer Wallet verwahrt, soll es ermöglichen, im Netz zu beweisen, dass man ein Mensch ist und keine Maschine. Mit einem neuen Investment knackt das Humanity Protocol nun die 1-Milliarden-Dollar-Bewertung.
Das Humanity Protocol hat kürzlich ein 20-Millionen-Dollar-Investment von Pantera Capital und Jump Crypto erhalten und wurde in diesem Zug mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet.
Humanity ist ein Protokoll für eine dezentrale Identität. Es entwickelt einen „Proof of Humanity“, der beweist, dass man ein Mensch ist, und ins Web3 integrierbar sein soll. Dazu verwendet es einen Scan der Handfläche, laut Humanity „der eleganteste Schlüssel“. Sämtliche Daten bleiben dabei vollständig beim Besitzer, der sie bei Bedarf selektiv enthüllen kann.
Im Prozess läuft es so: Zunächst registriert man eine „Human ID“ mit einem beliebigen Usernamen. Dann scannt man seine Handfläche, von der eine Art Hash auf der Blockchain gespeichert und mit der ID verbunden wird. Anschließend kann man durch einen „Zero Knowledge Proofs“ kann man beweisen, dass man der einzige Mensch mit der zur ID passenden Handfläche ist, ohne dass man die Daten zur Handfläche enthüllt.
Man muss nicht lange erklären, warum ein solches Protokoll nützlich ist. Ein „Proof of Humanity“ kann soziale Netzwerke von Botfarmen reinigen, was in Zeiten einer sprachlich zunehmend kompetenten Künstlichen Intelligenz von Monat zu Monat wichtiger wird. Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass die Zukunft von Demokratie und unserem Verstand daran hängen könnte. Humanity schlägt zudem vor, Hotel-Checkins, den Zugang zu Events oder gar Zahlungen über einen Handflächenscan abzuwickeln.
Auch wenn es darum geht, Dezentrale Autonome Organisationen, DAOs, für so etwas wie Wahlen oder Abstimmungen zu verwenden, kann ein Proof of Humanity äußerst nützlich sein. Bisher ist die Anzahl von Token die einzige zuverlässige Möglichkeit, den Einfluss der Mitglieder zu tarieren. Versuche, eine Art „demokratische“ Abstimmung einzuführen, in denen ein User eine Stimme hat, scheitern daran, dass man seine Token auch auf viele Adressen verteilen kann. Mit einem Proof of Humanity kann man, immerhin, beweisen, dass man ein einzigartiger Mensch ist (was Kooperationen und Abhängigkeiten freilich nicht ausschließt).
Humanity wurde ab Mai 2024 öffentlich und berichtet auf seinem Blog äußert regelmäßig über Updates. Bisher läuft das Protokoll nur auf einem Testnet, hat aber dort schon zwei Millionen Identitäten verarbeitet. Künftig soll es auf einer eigenen Blockchain laufen, die aber, immerhin, per LayerZero an viele weitere Blockchains andockt und so den Proof of Humanity auch ins Web3 bringen kann. Die „Humanity Scanners“, welche die Handflächen scannen und daraus die Zutaten für den Zero Knowledge Proof berechnen, werden seit einigen Monaten an ausgewählte Partner ausgeliefert, etwa einige amerikanische Universitäten.
Damit wird Humanity zum ersten nennenswerten Konkurrenten von Worldcoin , das ebenfalls einen Proof of Humanity anbietet, allerdings auf Basis eines Iris-Scans. Worldcoin wurde von OpenAI-Gründer Sam Altman gegründet, wird aber in der EU erheblich von Datenschutzbedenken ausgebremst . So nachvollziehbar diese sind, so wenig wünschenswert ist es, dass dies den dringend notwendigen Proof of Humanity verhindert, welcher zum Grundbaustein einer ebenso dringend notwendigen dezentralen Identität werden kann.
Die Alternativen sind es, entweder vor der Flut der Bots aufzugeben und damit jeden Anspruch, Mensch von Maschine zu unterscheiden – oder die digitale ID den herkömmlichen, zentralisierten Institutionen zu überlassen, wie etwa bei der elektronischen Patientenakte. Was soll schon schiefgehen?
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