Wegen Wire Fraud & Geldwäsche: AML-Bitcoin-Erfinder für schuldig befunden

AML-Bitcoin-Erfinder Rowland Marcus Andrade wurde wegen Wire Fraud und Geldwäsche für schuldig befunden. Nun drohen ihm mehrere Jahrzehnte Haft.

Wegen Wire Fraud und Geldwäsche – Andrade zweifach für schuldig befunden

Am 12. März 2025 wurde AML-Bitcoin-Erfinder Rowland Marcus Andrade in zwei Straffällen vor dem US-Bezirksgericht für den nördlichen Bezirk von Kalifornien für schuldig befunden. Im Juni 2020 hatten die Behörden Anklage gegen Andrade erhoben. Parallel dazu hatte die SEC (= United States Securities and Exchange Commission) Zivilklage gegen ihn und seine NAC Foundation eingereicht. Nun fällte eine Jury das Urteil.

Linda Nguyen, die Sonderermittlerin des Oakland Field Office der IRS Criminal Investigation, äußerte sich zum Fall folgendermaßen: „Herr Andrade hat mit seinen ungeheuerlichen Lügen Menschen dazu verleitet, ihr hart verdientes Geld in eine neue Kryptowährung mit erfundenen Funktionen zu investieren„.

Sein Hauptziel war es, mit Wire Fraud und Geldwäsche das eigene Vermögen zu vergrößern.

Doch was ist eigentlich konkret vorgefallen? Die NAC Foundation hatte – so in der Anklage – damals angekündigt, eine Kryptowährung namens AML-Bitcoin einzuführen, die den Vorschriften zur Geldwäschebekämpfung (AML = Anti Money Laundering) und Identitätsprüfung (KYC) entspricht. Dieser Plan wurde jedoch nie umgesetzt.

Mehr als zwei Millionen US-Dollar für Immobilien und Luxusautos

Andrade sammelte stattdessen durch ein Initial Coin Offering (ICO) zwischen 2017 und 2018 Kapital. Zum Verständnis: Bei einem Initial Coin Offering (ICO) handelt es sich um eine Finanzierungsform im Kryptowährungsbereich. Unternehmen verkaufen dabei digitale Token an Investoren, um Kapital für Projekte oder eine Plattform zu beschaffen.

Das gaukelte Andrade auch den Anlegern vor. Allerdings gab er mehr als zwei Millionen US-Dollar der Einnahmen für Immobilien und Luxusautos aus. Die Investoren hielt er unterdessen mit Lügen hin. Wie das US-Justizministerium berichtete, behauptete er „fälschlicherweise (…), dass die Panama-Kanal-Behörde kurz davor stehe, AML Bitcoin für Schiffe zu genehmigen“.

Am 22. Juli muss sich der AML-Bitcoin-Erfinder erneut dem Gericht stellen, um das endgültige Strafmaß zu erfahren. Seit 2020 ist er – nach Zahlung einer Kaution von 75.000 US-Dollar – mit einigen Reisebeschränkungen auf freiem Fuß. Jetzt drohen ihm aber zehn Jahre Gefängnis für die Geldwäsche und 20 Jahre für Wire Fraud.

Zum Weiterlesen: Ripple vs. SEC – Warum der Rechtsstreit möglicherweise schon bald ein Ende finden könnte.

Zuletzt aktualisiert am 13. März 2025