Führungskrise bei Ethereum: Ist Dezentralisierung die Lösung?
Hält die Führungskrise bei Ethereum trotz Restrukturierung der Stiftung weiter an? Insider und Experten melden sich zu Wort. Das Misstrauen in die bisherigen Führungspersonen ist gross. Laut Charles Hoskinson, einem Mitgründer der Blockchain, liegt die Lösung in der Dezentralisierung der Entscheidungsgewalt.
Führungskrise bei Ethereum: Entwickler spricht
Die Führungskrise bei Ethereum ist noch nicht gelöst. Während sich die Entwickler der Kryptowährung zuletzt um eine Restrukturierung der Ethereum Foundation bemühten, bildet sich bereits die nächste Welle der Kritik.
Der frühere Ethereum-Entwickler Harikrishnan Mulackal beklagt, dass Ethereum an einer klaren Führungslinie hadert. Demnach könnten bei der Entwicklung der Blockchain keine konkreten Entscheidungen getroffen werden. Dies münde oft darin, dass Weiterentwicklungen letztlich gar nicht implementiert werden.
“Das Problem ist, dass jeder eine andere Meinung hat (…) und jeder widerspricht dem anderen. Daher kann sich niemand auf irgendwelche Änderungen einigen. In den letzten fünf Jahren gab es eine einzige EVM-Änderung (Transient Storage), die beinahe in letzter Minute gestoppt worden wäre!”
Diese Problematik sei für Mulackal letztlich so erdrückend gewesen, dass er die Ethereum Stiftung verliess. Nun hofft er auf eine Besserung. Andernfalls, so erklärt er, sei ETH dem Tode geweiht. Der Entwickler stimmt damit der früheren Aussage eines weiteren Insiders zu – der des Evgeny Gaevoy .
“Ethereum braucht Menschen, die bereit sind, zu widersprechen und sich zu engagieren. Ohne sie ist der einzig gangbare Weg die Erstarrung – keine weiteren Veränderungen. Und Erstarrung führt zu Stagnation, gefolgt vom Tod.”
Zudem lege die Ethereum Stiftung zu viel Wert auf Forschung, statt auf praktische Entwicklung. Damit die zweitgrösste Blockchain ihren Rang erhalten kann, müsse sie ihren Fokus wieder mehr auf technische Verbesserungen legen.
Ist Dezentralisierung die Lösung für Ethereums Führungsproblem?
Seit Monaten streitet sich die Ethereum-Gemeinschaft um die Führung des Netzwerks. Kritiker machen vor allem die damalige Direktorin der Ethereum Foundation, Aya Miyaguchi, für die Stagnation der Entwicklung verantwortlich.
Miyaguchi gilt als zu passiv. Ausserdem werfen ihr Kritiker vor, politische Belange über die Interessen Ethereums zu stellen und ökonomisch unkluge Entscheidungen zu treffen. So verkaufte die Stiftung unter ihrer Leitung grosse Mengen an ETH, um einige der Entwickler mit Fiatwährungen zu bezahlen.
Anfang März erfolgte eine Umstrukturierung, durch die Miyaguchi jetzt als Präsidentin der Stiftung wirkt und sich dort um Partnerschaften kümmern soll. Hsiao-Wei Wang und Tomasz Stańczak sind die zwei neuen Direktoren, die das sinkende Schiff nun wieder auf Kurs bringen sollen. Sie sind seit gestern im Amt.
Grosse Teile der Ethereum-Gemeinschaft forderten zuvor eine weitgehendere Veränderung der Stiftung. So verlangten einige Nutzer eine vollkommene Dezentralisierung der Organisation.
Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin lehnte diese Vorschläge ab. Er setzte stattdessen seine eigenen Vorstellungen um und zeigte damit, dass er die alleinige Entscheidungsgewalt über die Ethereum Foundation besitzt. Künftig wolle er seine Rolle jedoch durch einen Vorstand ersetzen.
Ethereum-Mitgründer und Cardano-Gründer Charles Hoskinson zeigt sich mit diesem Vorschlag unzufrieden. Er glaubt, dass die vollständige Dezentralisierung der Entscheidungsgewalt über eine Blockchain erfolgen muss, um ihr Potenzial auszuschöpfen.
“Die Onchain-Governance ermöglicht es uns, bei Bedarf Befugnisse an Führungskräfte zu delegieren, um schwierige Probleme zu lösen und das Ökosystem weiterzuentwickeln”, erklärt Hoskinson.
Er deutet damit auf die Inhalte der Voltaire-Ära an, die Cardano einführt, um die Verwaltung der Blockchain zu dezentralisieren.
“Die Abwesenheit einer Verwaltung bedeutet, dass die Dezentralisierung dem Fortschritt im Wege steht. Ihr Vorhandensein bedeutet, dass die Dezentralisierung Fortschritt ermöglicht.”
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