• William Quigley wurde vom Disney-Manager zum Krypto-Pionier, indem er Tether und WAX mitbegründete.
  • Er prägt weiterhin die Blockchain-Innovation, meidet aber das Rampenlicht und bleibt hinter den Kulissen.

William Quigley hätte nie gedacht, dass er einmal eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Kryptowelt werden würde. Aber das Leben nimmt, wie so oft, eine Wendung. Von der Vorstandsetage von Walt Disney zur Blockchain-Community – dieser Mann hat eine ungewöhnliche Vision.

William Quigley: Aus der Disney-Vorstandsetage zum Blockchain-Durchbruch

Stellen Sie sich jemanden vor, der seine Karriere bei Disney begann, wo er Zahlen für Konsumgüter und Einzelhandelsgeschäfte rechnete, und dann Tether gründete, einen Stablecoin, der heute Millionen von Kryptotransaktionen ermöglicht. Das ist William Quigley.

Sieben Jahre lang hatte er verschiedene strategische Positionen bei Disney inne und leitete sogar eine große Akquisition im Bereich Merchant Banking. Auf dem Papier schien Quigleys Zukunft stabil, klar und voller traditioneller Karrierewege zu sein.

Aber genau dort begann er zu stagnieren. Er beobachtete die Entwicklung der digitalen Technologie und war fasziniert von den Möglichkeiten der damals neuen Online-Welt. Anstatt weiter die Karriereleiter zu erklimmen, stieg er in die Welt des Risikokapitals ein, gründete Clearstone Venture Partners und begann mit der Finanzierung von Internet-Startups, die damals als spekulativ galten.

Das Krypto-Chaos durch Beantwortung einer einfachen Frage lösen

2013 war ein entscheidendes Jahr. Quigley war Mitbegründer von Crypto Currency Partners, einem Blockchain-Investmentfonds, der sich damals wie eine Wette auf den Wind anfühlte. Aber es stellte sich heraus, dass es der Wind war, der sie in die richtige Richtung brachte. Einige große Namen wie Coinbase , Kraken und Bitfury wurden Teil ihres frühen Portfolios.

Ja, zu einer Zeit, als die Leute Bitcoin noch mit einer Art Casinospiel gleichsetzten, war Quigley bereits dabei und entwickelte eine langfristige Strategie.

Andererseits hatte er das Gefühl, dass es in der Kryptowelt ein großes Bedürfnis gab: Wertbeständigkeit. Die Volatilität von Bitcoin brachte ihn auf die Idee: Was wäre, wenn es eine digitale Münze gäbe, die genauso viel wert wäre wie der US-Dollar? Aus dieser einfachen Frage entstand 2014 die Idee zu Tether.

Gemeinsam mit seinem Team schuf Quigley ein System, bei dem digitale Vermögenswerte durch Fiat-Reserven abgesichert werden konnten, was Händlern ein Gefühl der Sicherheit gab, ohne die Kryptowelt verlassen zu müssen.

Außerdem wuchs Tether schnell. Heute ist USDT der meistgehandelte Kryptowährungswert nach Volumen. Obwohl Tether häufig kritisiert und von Regulierungsbehörden hervorgehoben wird, kann seine Rolle bei der Aufrechterhaltung der Marktliquidität nicht geleugnet werden. Quigley selbst bezeichnete Tether nicht als an den Dollar „gebunden“, sondern als „jederzeit einlösbar“. Für ihn liegt die Stärke in dieser Flexibilität.

Vom Trend zur Infrastruktur: Die Vision hinter WAX

Nachdem er die Grundlage für Stablecoin geschaffen hatte, hörte Quigley nicht auf. Er kehrte zurück, um mit einem Projekt namens WAX (Worldwide Asset eXchange) im Jahr 2015 Innovationen zu schaffen. Dieses Projekt ist nicht nur eine Blockchain für NFTs. Er stellt sich eine Welt vor, in der virtuelle Gegenstände wie Spiel-Skins oder Sammelkarten einfach und sicher gehandelt werden können, ohne ein kompliziertes Vermittlungssystem durchlaufen zu müssen.

WAX ist die Antwort auf dieses Bedürfnis. Mitten in der Explosion des NFT-Marktes haben Quigley und sein Team ein Ökosystem aufgebaut, das den Handel mit digitalen Gütern auf effizientere Weise erleichtert. Anstatt einfach nur dem Trend zu folgen, hat er WAX darauf ausgerichtet, eine Infrastruktur und nicht nur ein Schaufenster zu sein.

Zum Vergleich: Als viele Leute NFT-Läden bauten, entschied sich Quigley für den Bau einer Mautstraße, auf der alle Läden stehen konnten. Dieser Ansatz hat WAX am Leben erhalten, auch wenn der NFT-Hype abgeklungen ist.

Ideen ohne Scheinwerferlicht glänzen lassen

Obwohl er nicht mehr so viel zu tun hat wie früher, als er Projekte von Grund auf neu aufbaute, ist Quigley nicht verschwunden. Er hat sich in verschiedenen Foren aktiv zu Wort gemeldet und über die Zukunft von Bitcoin, die Massenakzeptanz und die Rolle der Wall Street bei der Gestaltung der Richtung des Kryptomarktes diskutiert.

Kürzlich machte er eine Vorhersage, dass Bitcoin bis Ende des Jahres bis zu 350.000 Dollar erreichen könnte. Optimistisch? Ja, natürlich. Aber nicht ohne Grundlage.

Er beobachtet auch weiterhin die regulatorischen Entwicklungen und spricht über die Bedeutung der rechtlichen Stabilität für die Branche. Seiner Meinung nach kann diese Branche nicht ohne Regeln weiterlaufen. Selbst große Akteure wie Tether und WAX brauchen Rechtsklarheit, um nachhaltig wachsen zu können.

Interessant an Quigley ist jedoch, dass er selten das Rampenlicht zu suchen scheint. Er zieht es vor, hinter den Kulissen zu arbeiten und seinen Ideen freien Lauf zu lassen. Viele Menschen kennen ihn wegen Tether, aber nur wenige wissen, dass er hinter so vielen anderen Blockchain-Startups steht.